Formentraining

Das Lernen der Formen beinhaltet immer äußere wie auch innere Aspekte. Bei den sogenannten äußeren Kampfkünsten stehen zu Beginn die äußeren Aspekte im Fokus, aber um höhere Level zu erreichen, müssen auch die inneren Aspekte umgesetzt werden. Bei den inneren Kampfkünsten ist es genau anders herum:

Die äußeren Aspekte werden zuerst in den Schrittübungen und der Xiau Ba Shi (die 8 kleinen Stellungen) eingeübt. Hierbei muss der Schüler zuerst lernen aus dem Schritt, also aus einem Bewegungsfluss, in eine sichere Stellung (Endposition) zu kommen. Durch diesen ständigen Wechsel von Bewegungsfluss und Einnehmen der Endposition einer Technik (oder Technikserie) bekommen die Tang Lang Formen ihren typischen Rhythmus. In den Endpositionen muss der Schüler zusätzlich die Zhao Shi umsetzen. Fortgeschrittene Schüler müssen die Zaho Shi in jeder Bewegung der Form umsetzen lernen.

Die Tang Lang Formen wirken sehr dynamisch, rhythmisch und durch die Zhao Shi sehr ausdrucksstark.

Die inneren Aspekte stehen bei der Da Ba Shi (die 8 großen Stellungen) im Vordergrund. Die innere Struktur soll in den Formen umgesetzt werden und die Energie soll möglichst ungehindert fließen können. Dazu muss die Form langsam und in korrekter Stellung ausgeführt werden. Die Stellungen sind hier nicht so tief, damit der Körper in einem Entspannungszustand verharren kann. Das Gefühl für das Energiezentrum (Dan Tien) muss gehalten werden, da jede Bewegung aus dem Dan Tien entspringt und auch dorthin wieder zurückfließt. Damit die Energie frei fließen kann, muss der Körper frei von Blockaden (Verspannungen, falsche Körperhaltung … ) sein. Dies erreicht der Schüler durch das Umsetzten der äußeren Zusammenschlüsse Hand – Fuß, Ellenbogen – Knie, Schultern – Hüften.

Nur beide Aspekte zusammen eröffnen dem Schüler die volle Bandbreite des Tang Lang. Die Formen verstehen sich als Werkzeuge, mit denen der Schüler arbeiten muss, mal schnell, mal langsam. Der Schüler muss die Kampfprinzipien, Kraftanwendungen, SV-Anwendungen … in den Formen entdecken, um seine eigene Interpretation des Tang Lang zu kreieren. 

Dabei reicht das bloße Wissen um die Kampfprinzipien nicht aus, wir brauchen auch eine Methode mit der wir uns die Informationen erarbeiten können.