Ich vermute mal, dass diese Frage von allen mit „ja“ beantwortet wird. Morgens stehen wir auf und gehen automatisch ins Badezimmer um uns zu waschen. Nach dem Sport duschen wir, bevor wir aus dem Haus gehen kämmen wir uns die Haare, usw. Überschlagen sie mal die Zeit, die wir täglich für unsere Körperpflege und -hygiene verwenden. Denken sie noch großartig darüber nach? Ich vermute mal nicht. Wenn ich von mir ausgehe, freue ich mich sogar aufs Duschen und genieße es. Danach fühle ich mich wieder sauber und frisch, als ob der ganze Alltag mit all seinen Anforderungen abgewaschen wurde. Ich denke, dass jeder so sein Ritual für sich entdeckt hat. Für meine Kinder ist das Duschen noch eine große Anstrengung. Nicht das Sie es nicht könnten, aber sie haben keine Zeit dafür. Sie wollen lieber spielen und sich dreckig machen. Als Kind war ich auch so. Alles zu anstrengend!
Aber warum der ganze Zeitaufwand? In erster Linie sind da natürlich hygienische Aspekte zu nennen. Regelmäßige Körperpflege beugt Krankheiten vor. Außerdem gibt es natürlich gesellschaftliche Standards, denen wir entsprechen wollen. Und nicht zuletzt macht es ja auch Spaß sich Zeit für sich selber zunehmen.
Aber wie halten Sie es mit der „inneren“ Hygiene? Mein Training ist meine innere Hygiene! Das anstrengende Körpertraining hält meinen Körper fit und gesund. Ich bin beweglich und Bewegung macht mir Spaß.
Das Qi Gong Training öffnet mich für die feineren energetischen Bewegungen im Körper. Es lässt mich Blockaden erkennen und ich kann sie auflösen. Bin ich erschöpft, kann ich so neue Energie tanken.
Die Meditation beruhigt meine Gedanken, klärt meine Gefühle und führt mich zur inneren Ruhe! In dieser Ruhe kann ich mich erholen, ich kann zwischen notwendigen und unwichtigen Bedürfnissen unterschieden. Das schafft Entspannung.
Der Zeitbedarf für dieses Training beträgt 3-4 Stunden täglich.
Oft werde ich gefragt, wie ich mich jeden Tag wieder neu für das Training motivieren kann. Wenn ich mich wirklich noch motivieren müsste, dann würde etwas falsch machen. Das Training ist die Motivation. Oder müssen sie sich motivieren um zu duschen?
Oft kommen Menschen zu mir und wollen etwas für sich machen. Sie wollen Entspannungsübungen, Übungen um Energie zu tanken, um fit zu bleiben, … Zu Beginn des Training sind alle auch glücklich und zufrieden, denn die meisten sind es nicht mehr gewohnt etwas für den Körper zu tun. Nach einigen Monaten ist der „Anfangseffekt“ nicht mehr so deutlich zu spüren, bzw. ist auch schon zur Routine geworden. Allerdings ist das Training an sich noch nicht zur täglichen Routine geworden. Ich meine damit nicht, dass das Training zum Automatismus wird, wie das Händewaschen auf der Toilette. Das nehmen wir nicht bewusst wahr und genießen es auch nicht wirklich. Aber das Duschen, stylen oder Baden, das genießen wir täglich. Genauso muss auch unser tägliches Training sein! Wir sollten uns täglich unserem Inneren widmen. 30 – 60 Minuten reichen! Wer noch jung ist, der sollte eher körperlich anstrengend trainieren. Diesen körperlichen Zustand müssen wir aber nicht immer weiter ausbauen, deswegen sollten wir nach und nach weiter nach innen gehen, bis hin zu Meditationsübungen. Das ist unsere „innere Hygiene“! Wenn diese zur täglichen Routine wird, dann sind wir entspannt und fühlen uns ausgeglichen.
Natürlich müssen wir uns nach und nach an das tägliche Training heranarbeiten, genauso wie die Kinder ans Waschen. Aber mit der Zeit wird es zu einem wirklichen Bedürfnis. Wie fühlen sie sich, wenn sie sich z.B 3-4 Tage nicht duschen? Ähnlich werden sie sich dann fühlen, wenn sie 3-4 Tage nicht trainiert haben. Wenn sie das feststellen, dann betreiben sie mit dem Training innere Hygiene!
Mein Lehrer sagt immer, dass das letzte Jahrhundert das der körperlichen Hygiene war. Das nächste Jahrhundert ist das der psychischen Hygiene!
Also gehen wir es an!
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